In einer kleinen Abteilung oder einem Team stellt sich die Frage vielleicht gar nicht, wenn man aber Teil einer grossen Abteilung mit über 50 Mitarbeitenden ist, schon eher und das auch noch recht oft.

Mal ganz abgesehen von dem, was unter den Fringe Benefits gelistet ist in Bezug auf Jubiläen & Co., ist es grundsätzlich nicht verkehrt, wenn Vorgesetzte spezielle Ereignisse als Gelegenheit nutzen, um ihren Mitarbeitenden ein Zeichen der Wertschätzung zu schenken, wenn diese auch empfunden wird. Jedoch frage ich mich wirklich, welchen Wert eine Glückwunschkarte noch haben kann, wenn man diese beispielsweise routinemässig in einer Rundmail an die Mitarbeitende zur Unterschrift ankündigt und die Beteiligung zu einer Pflicht und eher seelenlosen Aktion für alle wird?!

Wie wertschätzend kann es empfunden werden, wenn man genau weiss, dass die kleine Aufmerksamkeit keine Besonderheit, sondern Teil der Gleichbehandlung aller ist und Kollege rechts und Kollegin links genau das selber erhalten? Wäre es nicht viel spannender und vor allem wertschätzender, etwas zu differenzieren?

Jede noch so gut gemeinte Aktion verliert ihren Wert, wenn sie zur Regel wird. Daher wäre meine Empfehlung: Weg von Standardprozedere und hin zu wirklich wohl überlegten, ehrlichen und aufrichtigen Aufmerksamkeiten oder dann einfach mal Mut zur Lücke, denn manchmal ist weniger mehr. Zudem ist wahre Wertschätzung auf fachlicher, persönlicher und menschlicher Ebene nicht auf einzelne Aktionen zu besonderen Anlässen angewiesen, sondern eine Frage der Haltung und der Kontinuität, in guten wie auch in schlechten Zeiten.